Die psychische Belastung: Wenn an „alles“ zu denken zu einer echten Bürde wird.

An die Planung aller Aktivitäten zu denken, die täglichen Aufgaben abstimmen, jede Handlung zu Hause anstoßen zu müssen, oft zusätzlich zu den beruflichen Aufgaben.... All diese Überlegungen, die sich auf den Schultern bzw. den Neuronen einer einzelnen Person ansammeln - oft dieselbe Person, die zu Hause ist - stellen ein Problem dar: die psychische (Über)- Belastung.

Auch wenn das Konzept der psychischen Belastung neu im Wörterbuch ist, fühlen sich sogleich viele Menschen angesprochen, insbesondere Frauen. Viele sind es, die (zu oft) allein „den Haushalt schmeißen“. Während diese Struktur, wenn auch nicht natürlich, so doch zumindest aus grauer Vorzeit überliefert erscheint, wird sie durch das Konzept selbst in Frage gestellt, denn sie zu benennen bedeutet, sie zu erkennen und sich ihrer bewusst zu werden. Hinter der Idee der Belastung steht die Idee eines Gewichts und einer drückenden Bürde, die zu tragen ist. Wenn es zu viel zu bewältigen gibt, kommt es zu einer „Überlastung“, die in den schwersten Fällen zu Depressionen oder Burn-out führen kann.

Das Problem ist, dass nur eine Person dafür zuständig ist, über (fast) alles im Haushalt nachzudenken, während die anderen Bewohner bestenfalls helfen, sich im schlimmsten Fall von allen Überlegungen befreien und einfach „zum Haushalt gehören“. Dieses Bild mag wie eine Karikatur erscheinen. Aber das ist die Realität in vielen Häusern, und es ist auch die tägliche Realität für Alleinerziehende.

Der Unterschied zwischen „fragen, was zu tun ist“ und „Initiative ergreifen“

Unter den „Zusammenlebenden“, d.h. Personen, die den Haushalt teilen und damit von der gesamten Organisation des Haushalts profitieren, gibt es auch solche, die „helfen“. Das ist bereits gut, könnte man meinen. Aber warum ist das nicht genug? Warum befreit ein Lebenspartner, der auch einkaufen geht, staubsaugt, auf Wunsch die Abendgeschichten liest, den Träger nicht wirklich von seiner Last? Der Unterschied besteht darin, das der Verantwortungsträger die Initiative ergreifen muss, d.h. die Führung und damit die Verantwortung für das Management übernimmt. Sich darauf zu beschränken, zu „fragen, was zu tun ist“, reduziert den Mitbewohner auf die einfache Rolle eines Ausführenden, dem man einen „Befehl“ erteilt. Aber bevor dieser Auftrag erteilt werden kann, muss der Verantwortungsträger darüber nachdenken, ihn definieren, „sich darum kümmern“. Hierin besteht der Unterschied zwischen einem Partner, der „hilft“ (als ob er gnädigerweise etwas tut, was nicht in seiner Verantwortung liegt) und einem Partner, der „seinen Teil der Arbeit erledigt“. Das heißt, der sich organisiert, um das zu tun, was getan werden muss, ohne zu fragen, was getan werden soll, oder darauf zu warten, dass jemand anderes ihn darum bittet.

Die psychische Belastung, Quelle von Frustration und Spannungen

Wenn die psychische Last zu Hause nicht geteilt wird, wird sich die Person, die sie allein trägt, frustriert fühlen. Sie wird vor der Wahl stehen: entweder alles selbst verwalten, sich selbst dazu zwingen, um Hilfe zu bitten, oder akzeptieren, dass nichts getan wird. Die Situation kann schnell in eine Auseinandersetzung innerhalb des Paares/Familie münden und ein angespanntes Klima schaffen. Wenn ein und dieselbe Person die gesamte psychische Last der Familie trägt, entsteht ein Ungleichgewicht. Die Zeit, die mit der Verwaltung, Planung, Berechnung und Organisation verbracht wird, ist eine Zeit, die man nicht für sich selbst, für ein Hobby oder für einen Moment mit seiner Familie hat.

Andererseits schneiden wir uns notwendigerweise vom Hier und Jetzt ab, wenn unser Geist von all diesen Überlegungen besetzt ist. Wie kann man einen Aperitif mit Freunden genießen, wenn man gleichzeitig an die Zubereitung des Hauptgerichts, das Dessert, das im Ofen wartet, das Babybad, den Hund, der unbedingt raus muss, und diese Rechnungen, die bezahlt werden müssen, denkt? Und das alles nach einem manchmal arbeitsreichen Tag.

charge mentale

Hier unterscheiden sich Mann und Frau

Sowohl Männer als auch Frauen sind psychischen Belastungen ausgesetzt. Allerdings haben Frauen immer noch mehr Aufgaben im Haushalt und der Kindererziehung zu übernehmen, die beiden Hauptursachen für die psychische Belastung (alle Haushaltsaufgaben: etwa 105 Minuten pro Tag für Männer und 187 Minuten für Frauen im Jahr 2010[1]). Kommt Ihnen dieses Modell archaisch vor? Obwohl der Trend zu mehr Eigenverantwortlichkeit bei den Männern geht, insbesondere im Hinblick auf die Erziehungsaufgaben, sind viele mit diesem Muster der Rollenverteilung aufgewachsen. Dieses Modell setzt sich in unseren Familien fort, oft unbewusst, auch wenn sich die Zeiten und Lebensweisen verändert haben.

Ein weiterer Unterschied: Frauen sind oft perfektionistischer und achten mehr auf Details, vor allem in Bezug auf Ordnung und Sauberkeit. Beispiel: Die Zubereitung einer Mahlzeit bedeutet für eine Frau oft: Kochen der Mahlzeit, Spülen des Geschirrs, Aufräumen der Arbeitsfläche oder sogar das Reinigen des Ofens in einem Arbeitsgang... Der Mann konzentriert sich ganz auf die Zubereitung der Mahlzeit. Für ihn spielt es keine Rolle, ob er Zeit hat, die Küche danach zu reinigen oder nicht. Das Geschirr wird morgen abgewaschen.... So scheint es, dass Männer sich weniger mit Nebenaufgaben beschäftigen, wo viele Frauen um jeden Preis alles perfekt machen möchten.

Das Gleichgewicht wiederherstellen: erkennen, einschränken, teilen, akzeptieren


[1] Etudes INSEE Frankreich 2010