Übungen zur Verbesserung des Selbstwertgefühls im Alltag

Das Selbstwertgefühl lässt sich Tag für Tag steigern. Ein positives Selbstbildnis führt auch dazu, dass Sie sich besser in Ihrer Haut fühlen. Dann sind Sie auch besser gewappnet für die Tage, an denen das Leben schwieriger ist.
1. „Ich lerne mich besser kennen“
Greifen Sie zu Stift und Papier und nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, um auf folgende Frage zu antworten:
„Wenn ich mich in 10 Worten beschreiben müsste, wie würde ich mich beschreiben?“
Nehmen Sie sich Zeit, um auf Ihre Gefühle in Bezug auf die Frage zu hören: Sind Sie entspannt? Fühlen Sie sich unwohl? Verärgert? Heiter?
Nehmen Sie dann einen Bleistift oder Farbstift und unterstreichen Sie die Wörter, von denen Sie denken, dass es positive Eigenschaften sind. Wiederholen Sie die Übung, bis Sie 10 positive Charaktereigenschaften beisammen haben.
Diese Übung hat einerseits als Ziel, zu sehen, inwiefern der Blick auf Sie selbst wohlwollend ist. So können Sie vor allen Dingen das Verhältnis zu sich selbst verändern: nicht alles streichen, was keine positive Charaktereigenschaft ist, sondern nach und nach Platz schaffen für die positiven Eigenschaften, die Sie nicht auf Anhieb notiert haben. „Sich besser kennen lernen“ bedeutet also nicht, „jemand Besseres werden“, sondern Platz schaffen für die Dinge, die Sie vielleicht vernachlässigen.
2. „Ich nehme wieder Kontakt zu mir auf“
Schauen Sie jeden Morgen, bevor Sie arbeiten gehen, die Kinder zur Schule fahren, Einkäufe machen oder sich auf Arbeitssuche begeben in den Spiegel und zwinkern Sie sich zu.
Diese kleine und ganz einfache Gewohnheit verfolgt ein offensichtliches Ziel: in einer freundschaftlichen Art und Weise (wieder) Kontakt zu sich aufnehmen. Dieses Augenzwinkern nimmt den Platz des Seufzers ein, der vielleicht ansonsten morgens zu hören ist, wenn man sich denkt „Puuh, noch zwei Tage bis zum Wochenende“. Es ersetzt den vielleicht bösen Blick sich selbst gegenüber, wenn man überprüft, ob man vernünftig angezogen ist (und vielleicht entmutigt ist durch drei Kilos mehr auf der Waage oder Ringe unter den Augen).
3. „Meine Erfahrungen lassen mich wachsen“
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, sich abends (auf dem Heimweg von der Arbeit, bei der Vorbereitung des Abendessens, beim Zähneputzen, beim Zubettgehen...) ein wenig Zeit zu nehmen und zu überlegen, was Sie im Laufe des Tages gelernt haben. Eine erfolgreiche Handlung sollte nicht mit einem banalen „Oh, wenn ich das geschafft habe, war das auch einfach“ abgeschlossen werden. Gleichzeitig sollte eine Handlung, die nicht das gewünschte Ergebnis eingebracht hat, nicht zu der Schlussfolgerung führen: „Ich bin eine Niete, egal was ich tu.“ Die Frage „Was habe ich gelernt?“ soll zur Anerkennung Ihrer Handlungen führen und sie in Ihre „große Gebrauchsanweisung“ Ihrer selbst integrieren.
4. „Ich atme“…
Dass die Atmung unerlässlich für unser Überleben ist, ist nichts Neues. Dennoch sind ein Alltag, der wie ein Dauersprint erlebt wird, unerfüllbare Erwartungen oder pausenloser Druck Warnsignale, die gehört… und reguliert werden müssen. Einfache Yoga-Übungen, Meditation, ein Spaziergang nach dem Konzept der Achtsamkeit, kurz, alles, was uns dazu bringt, unseren Körper zu spüren und auf ihn zu hören, trägt in hohem Maße an dem Aufbau unseres Selbstwertgefühls bei.
Heutzutage haben wir ein paradoxes Verhältnis zu unserem Körper. Wir sind zu allem fähig in Bezug auf unseren Körper: ihn übertriebenen Handlungen aussetzen, nicht auf ihn hören, ihn bis an seine Grenzen bringen, ihn vergessen…Sein Selbstwertgefühl unterhalten spielt sich nicht nur im Kopf, sondern auch im Herzen und im Körper ab. Lernen zu atmen bedeutet mit seinem Körper zu arbeiten und unsere Energie zu regulieren, was übermäßigen Spannungen und negativen Folgen andauernden Stresses vorbeugt.